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Studenten bilden Schüler
Chancengleichheit fördern
Seit zehn Jahren organisiert der gemeinnützige Verein „Studenten bilden Schüler e.V.“ kostenfreie Nachhilfe für sozial benachteiligte Schulkinder. Dabei kann der Verein auf 2.872 motivierte Studierende im gesamten Bundesgebiet bauen – Tendenz steigend. Wir haben mit Laurenz Kleinert über das erfolgreiche Konzept gesprochen.
Was in den letzten Jahren durch die viel diskutierten PISA-Studien ans Licht kam, wurde durch die aktuelle IQB-Bildungsstudie einmal mehr bestätigt: Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben teils erhebliche Probleme beim Lernen in der Schule. So haben sich bei Viertklässlern etwa die Kompetenzen in Deutsch und Mathematik deutlich verschlechtert. Vor allem der soziale Hintergrund hat laut der Studie einen wachsenden Einfluss auf den Bildungserfolg – ein Faktor, der durch die Corona-Pandemie und damit verbundene Schulschließungen noch verstärkt wurde.
Diese soziale Ungleichheit ein Stück weit auszugleichen und sich für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem einzusetzen, hat sich der Verein „Studenten bilden Schüler e.V.“ seit 2012 auf die Fahne geschrieben. Studierende betreuen in Form eines 1:1-Mentorings Schulkinder aus bildungsfernen und einkommensschwachen Familien, die sich keine kommerzielle Nachhilfe leisten können. Dabei übernehmen die ehrenamtlichen Nachhilfelehrerinnen und -lehrer nicht nur die Unterstützung beim selbständigen Lernen, sondern stehen im Rahmen ihrer Patenschaft auch als Ansprechpartner für außerschulische Fragen zur Verfügung. So können aktuell 3.186 Schülerinnen und Schüler betreut werden.
Sozial benachteiligte Schulkinder
Bildungsgerechtigkeit
15.000 EUR
2022
„Wir arbeiten alle ehrenamtlich und investieren unsere Freizeit. Natürlich hätten Studenten auch die Möglichkeit, kommerziell Nachhilfe zu geben und sich so etwas dazuzuverdienen. Daher freut es mich besonders, dass sich überall in Deutschland motivierte Mitglieder für den Verein finden, die sich für diese Kinder unentgeltlich engagieren möchten.“ so Laurenz Kleinert.
Was als Hochschulinitiative in Frankfurt am Main begann, stieß schnell auch in anderen Universitätsstädten auf Begeisterung. Mittlerweile ist der Verein an 56 Standorten in Deutschland aktiv – so auch in Heidelberg. Laurenz Kleinert ist sowohl bundesweit im Beirat für Öffentlichkeitsarbeit sowie vor Ort am Standort Heidelberg aktiv. Er kümmert sich unter anderem um Social Media und organisiert Netzwerktreffen.
Allein in Heidelberg engagieren sich rund 100 Studierende aus allen Fachrichtungen. Ihren Einsatz können sie individuell planen und auf die Bedürfnisse der Schüler ausrichten. „Wir legen Wert auf eine längerfristige Betreuung, damit wir den Kindern Kontinuität bieten können. Nachhilfelehrer und -schüler treffen sich in der Regel einmal pro Woche für eine Stunde, meist beim Schulkind zuhause“.
0„Das Schöne ist, dass wir alle direkt miterleben, wie sich unser ehrenamtliches Engagement auswirkt und wir damit für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen. Wenn sich die Noten eines Schülers oder einer Schülerin verbessern und wieder mit Freude und nicht mit Frust in die Schule gegangen wird – dann haben wir unser Ziel erreicht. Und das motiviert uns um so mehr.“ führt Kleinert weiter aus.
Mit einzelnen Förderungen, so auch an Studenten bilden Schüler e.V., unterstützt die BBBank Stiftung seit Jahren gleichberechtigte Bildung.
„Wir freuen uns sehr über die großzügige Spende der BBBank Stiftung“ so Kleinert. „Gerade jetzt ist der Andrang auf unser Nachhilfeangebot enorm. Da ist uns jede Hilfe willkommen! Die Spende hilft uns die Kinder und Jugendlichen mit Materialen von Stiften und Heften bis hin zu elektronischen Endgeräten zu unterstützen.“
Bedürftige Familien können ihre Kinder direkt über die Vereinshomepage für die Nachhilfe anmelden. Zusätzlich arbeitet der Verein mit Jugendämtern, Schulen und Kinderheimen zusammen.
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